Auf dem Lagerplatz Winterthur stocken wir eine bestehende Lagerhalle auf: mit dem Ziel, ausschliesslich bereits vorhandene Bauteile aus Rückbauten zu verwenden. Der Planungsprozess kehrt sich dabei um. Er beginnt mit der Materialsammlung und verändert sich mit der voranschreitenden Suche nach unterschiedlichen Bauteilen ständig von Neuem. Auf die Wahl des Bauteils folgt das Ausmessen, Inventarisieren und Katalogisieren: Um ein Bauteil wiedereinzusetzen, brauchen wir möglichst genaue Informationen. So entsteht in einem ständigen Abwägen der Entwurf: Die Struktur der Halle 118 bilden Stahlträger, die einst die Coop Verteilzentrale auf dem Lysbüchelareal in Basel stützten. Zugänglich werden die vier neuen Geschosse durch eine Stahlaussentreppe vom ehemaligen Bürogebäude Orion in Zürich. Von dort kommen auch die Granitfassadenplatten, welche wir neu zu Gehbelägen auf den Balkonlauben umfunktionieren. Aluminium-Isolierfenster sowie ein rotes Fassadenblech aus Winterthur und Zürich werden als Verkleidung verwendet. Ergänzend setzen wir bewusst natürliche Baustoffe wie Holz, Stroh und Lehm ein. Sie werden wie auch die wiederverwendeten Baustoffe mit minimalem Energieaufwand verarbeitet und garantieren ein exzellentes Raumklima. So entsteht Platz für zwölf neue Denkstuben, Werkräume und Ateliers. Diese sammeln sich auf jedem Stockwerk um eine Gemeinschaftsküche. Jedes Geschoss ist über Lift und Aussentreppe erreichbar sowie mit Sanitärräumen und grosszügigen Balkonlauben ausgestattet. Mit dem K.118 gelang es dem Baubüro in situ, den Fussabdruck in der Erstellung um 60% gegenüber einem vergleichbaren konventionellen Neubau zu verringern.