Transa, Mieterin des gesamten 1. Stockwerkes, war ausgezogen. Das Gebäude wies offensichtliche Mängel an Dach, Fassade und der technischen Ausstattung auf, eine Sanierung war unausweichlich. Auf den zweigeschossigen überhohen Bürotrakt konnten weitere drei Stockwerke für Büronutzungen aufgesetzt werden. Die bestehende Aussenwand zu den Geleisen hin wurde mit einer seriell produzierten Gewächshausfassade aufgedoppelt. Der so entstandene Zwischenraum von 1,5 Meter Tiefe wurde begrünt und bildet einen akustischen und klimatischen Pufferraum zwischen Bahngeleisen und Büros. Diese neu errichtete Gebäudeschicht erweitert den Büroraum optisch und kann als geschützter Wintergarten genutzt werden. In der neu entstandenen Schicht wachsen auch exotische Pflanzen, und es können Früchte und Gemüse produziert werden. Die Pflanzen werden über ein automatisches Bewässerungssystem mit Regenwasser versorgt.
Die ungeheizte Eingangshalle sowie die drei spartanisch ausgebildeten Treppenhäuser, nur zwei davon mit Lift, tragen zur guten Energiebilanz und Nachhaltigkeit des Baus bei. Die bestehenden Bodenbeläge, Wandoberflächen und Decken wurden – wo vorhanden – beibehalten, um den industriellen Charakter des Gebäudes zu bewahren und den Bau ins Gesamtareal zu integrieren. Für die neuen Oberflächen wurden einfache, industrietaugliche Materialien ausgewählt. Die Haustechnik ist weitgehend sichtbar «auf Putz» installiert. Auf dem Dach wurde eine vollflächige aufgeständerte Photovoltaikanlage installiert. Sie liefert 152 kWp, die zwar zum Normalpreis ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden, aber den Mietern als Solarstrom verrechnet werden. Die Stiftung Abendrot vermietet die Flächen im Rohbau, der Innenausbau kann von den MieterInnen selbst erstellt und finanziert werden. Die zusätzlichen 4000 Quadratmeter Bürofläche wurden zuerst den bisherigen Mietern auf dem Areal angeboten; bereits drei Monate nach Fertigstellung waren fast alle Flächen vermietet.
Die Stadtbildkommission Winterthur lobte bereits im Planungsstadium den respektvollen Umgang mit dem historischen Bestand. Das fertige Gebäude wurde von der Fachzeitschrift Hochparterre mit einem «Goldenen Hasen» für seine architektonische Gestaltung ausgezeichnet.