Die Idee der Umnutzung des Gebäudes 118 zur Steiner-Schule kam nicht zustande, weil auf dem Lagerplatzareal kein geeigneter Pausenplatz für die SchülerInnen eingerichtet werden konnte. Die Halle wurde stattdessen für eine Zwischennutzung durch das Zentrum für Produkt- und Prozessentwicklung der ZHAW umgebaut. Dabei wurde die historische Gebäudehülle saniert und gedämmt sowie auch brandschutztechnisch ertüchtigt. Ein neuer, eigenständig ausgebildeter Treppenturm wurde vor das Gebäude gestellt und erschliesst die Galeriegeschosse direkt von aussen. Dadurch ist die Halle 118 sichtbar mit dem Lagerplatzareal verbunden und verstärkt präsent. In etwa zehn Jahren muss dann eine definitive Nutzung für dieses Gebäude gefunden werden.
Das Gebäude 118 wurde an der Schnittstelle des rechteckigen, dreigeschossigen Hallenteils und der südseitigen, trapezförmigen Erweiterung durch eine Brandmauer in Halle und Kopfbau getrennt. Die 16,5 mal 50 Meter grosse Halle bleibt in ihrer Struktur und Erscheinung erhalten. Die Fassaden wurden innen gedämmt, um die äussere Erscheinung des Gebäudes mit seiner feingliedrigen, mit Backsteinen ausgefachten Stahlkonstruktion nicht zu beeinträchtigen. Die einzigartigen Hebefenster auf der Nordostseite konnten erhalten und saniert werden. Auf der Südwestseite wurden neue, ähnlich gestaltete Fenster mit Sonnenschutz eingebaut.
Im Innern prägt das feingliedrige Stahlskelett den Raumeindruck. Das lang gestreckte Gebäude ist in zwei Längshälften gegliedert: in den dreigeschossig offenen Bereich mit der historischen Kranbahn und in den Galeriebereich. Als neuer, struktureller Eingriff wurden zwei Erschliessungskerne eingebaut, die eine innenliegende Treppe mit Lift, Servicenutzungen und haustechnische Installationen aufnehmen. Die sekundären Einbauten wie die Beplankung der Innendämmung und der Trennwände nehmen den Charakter der Industriearchitektur auf.